Tracke dich selbst!
Manchmal ist es gar nicht so einfach, das alltägliche Nutzungsverhalten unter Kontrolle zu halten - also z.B. nur so lange zu chatten, zu streamen oder zu spielen, wie Du es geplant hast oder zum Beispiel mit deinen Eltern vereinbart war. Schnell kann so Zeit verloren gehen, die eigentlich für andere wichtige Dinge (z.B. Freund:innen treffen, Hausaufgaben erledigen) vorgesehen war. Die Trackingtabelle kann dir dabei helfen, über deinen eigenen Gebrauch von digitalen Medien nachzudenken und dich dabei unterstützen, das Nutzungsverhalten in geregelte Bahnen zu lenken. Auch wenn Du bereits die Kontrolle über dein Nutzungsverhalten verloren hast, kann dich die Trackingtabelle bei der Rückkehr zu einem geregelten Umgang mit Games, Streaming-Diensten und Social Media unterstützen.
Mit Hilfe einer Trackingtabelle bekommst Du einen guten Überblick über die verbrachte Zeit mit digitalen Medien. In einer solchen Tabelle kannst Du für jeden Tag Angaben darüber festhalten,
- was Du genau am Smartphone, dem Computer oder der Konsole tust (z.B. Nachrichten schreiben, spielen, Videos ansehen, telefonieren, surfen, mailen, archivieren, ordnen, downloaden etc.)
- von wann bis wann Du an jedem Tag genau das Smartphone und Co. nutzt.
Außerdem kann es hilfreich sein, in der Tabelle zu notieren, welchen anderen Dingen, neben dem Gebrauch von Smartphone und Co., Du sonst noch nachgehst und wie Du dich beim Nachgehen dieser Aktivitäten fühlst.
Oftmals wird durch das Führen einer Trackingtabelle viel klarer, wie viel Zeit genau für welche Tätigkeiten im Internet verbraucht wird und welchem Zweck bestimmte Aktivitäten dienen (z.B. Ablenkung, Entspannung, etc.). Häufig werden Nutzungszeiten nämlich unterschätzt. Das bestätigen uns Jugendliche, die die Tabelle ausprobieren, immer wieder.
Die ausgefüllte Trackingtabelle enthält außerdem häufig wichtige Hinweise darüber, in welchen Situationen Games, Streaming und Social Media eine wichtige Rolle spielen und warum das so ist.y

Hast Du die Trackingtabelle nun zwei Wochen lang ausgefüllt, kann Du nun in einem weiteren Schritt jede einzelne der eingetragenen Aktivitäten nach ihrem Risiko einschätzen. Dabei gehst Du am besten nach dem so genannten „Ampelmodell“ vor und teilst die Aktivitäten in drei Bereiche ein:
Der grüne Bereich
Dieser bezieht sich auf den unbedenklichen Gebrauch von Smartphone und Co. (z.B. Nutzung für Schule oder Ausbildung, E-Mail-Verkehr oder Informationssuche mit klar definiertem Ziel).
Der gelbe Bereich
Dieser Bereich definiert Aktivitäten, bei denen Vorsicht geboten ist, da sie in der Vergangenheit Probleme mit sich gebracht haben (z.B. Online-Aktivitäten alleine zu Hause, länger als eine Stunde, die die betroffene Person aber auch jederzeit beenden kann).
Der rote Bereich
Dieser Bereich umfasst Aktivitäten, die für dich so gefährlich sind, dass Du besser völlig auf diese verzichten solltest (z.B. Online-Rollenspiele oder bestimmte andere Computerspiele, spezielle Social-Media-Aktivitäten, das Streamen von Serien auf Netflix etc.).
Jetzt kannst Du beginnen, dein Nutzungsverhalten aktiv zu kontrollieren. Pro Tag sollte ein genau festgelegtes Zeitkontingent (z.B. maximal 1-2 Stunden nachdem die Hausaufgaben erledigt worden sind) mit genau definierten Aufgaben erlaubt sein. In dieser Zeit sollte das Notwendige untergebracht sein (der grüne Bereich). Auch etwas Zeit nur zum Spaß (gelber Bereich) kann durchaus erlaubt sein. Die Aktivitäten sollten jedoch klar definierte zeitliche Grenzen haben. Die Aktivitäten aus dem roten Bereich sollten in dem Plan natürlich gar keinen Raum mehr haben.